Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl

Gut gerüstet für die kalte Jahreszeit - Stoffwechsel, Darm und Ernährung

Das Lebens.Med Zentrum St. Pölten bietet ambulante Rehabilitation in sieben verschiedenen Indikationen, darunter auch die ambulante Stoffwechsel-Rehabilitation. Doch was genau bedeutet eigentlich Stoffwechsel? Ganz allgemein erklärt, handelt es sich dabei um alle Prozesse des Körpers, welche für den Aufbau, die Aufrechterhaltung und die damit einhergehende Energiegewinnung zuständig sind. Auch die Speicherung und Reaktivierung von Energie zählen beispielsweise zu diesen Prozessen. Von einer Stoffwechselstörung spricht man, wenn einer dieser Prozesse nicht richtig funktioniert und damit einhergehend Diagnosen wie Adipositas, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen u.v.m. entstehen.

Die Bedeutung des Darms für den Stoffwechsel

Von enorm großer Bedeutung für einen angeregten Stoffwechsel ist ein gesunder Darm und eine ausgewogene Ernährung. Gerade jetzt im Herbst, wo die kalte und trockene Luft die Ausbreitung von Viren begünstigt, können wir unseren Körper mit den Nährstoffen versorgen, die unser Immunsystem stärken. Wichtig ist, eine gesunde Darmflora, da sich der überwiegende Teil unseres Immunsystems im Darm befindet. Wussten Sie das rund 70 Prozent der Abwehrzellen in der Darmschleimhaut sitzen und unerwünschte Keime abwehren? Unser Mikrobiom, eine Gemeinschaft aus Mikroorganismen in unserem Darm spielt eine wesentliche Rolle, wenn es um unser Wohlbefinden geht. Dieses setzt sich aus über 10-100 Billionen (ca. 2kg) Bakterien, Viren, Pilzen etc. zusammen. Die Ernährung ist einer der wesentlichsten Faktoren, die das Mikrobiom beeinflussen. Förderlich sind vor allem Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte, die den „guten Darmbewohnern“ quasi als Futter dienen. Im Gegensatz dazu kann ein zu hoher Konsum von Fleisch- und Wurstwaren, Weißmehlprodukten und stark verarbeiteten Lebensmitteln eine negative Wirkung auf das Mikrobiom haben und das Immunsystem schwächen.

Fördernde Nährstoffe für das Immunsystem

Vitamin C hat eine antioxidative Wirkung und fängt freie Radikale bzw. Schadstoffe ab. Diese können beispielsweise aus der Umwelt oder auch durch gewisse Prozesse im Körper entstehen. Vitamin C schützt unsere Zellen vor diesen freien Radikalen und somit auch das Immunsystem.
Vitamin C findet sich in Hagebutten, Paprika, Zitrusfrüchten und Kohlgemüse.

Vitamin D wird oftmals auch als Hormon eingestuft und kann im Körper mithilfe von Sonnenlicht zu einem großen Teil selbst aufgebaut und/oder mit den richtigen Nahrungsmitteln zugeführt werden. Dieses Vitamin ist unter anderem auch an der Regulation des Stoffwechsels von Phosphat und Kalzium beteiligt und fördert deren Aufnahme im Darm.
Vor allem in Pilzen, Eiern und Fischen ist Vitamin D enthalten.

Vitamin A ist für das Wachstum bzw. die Neubildung und Entwicklung von Zellen und unterschiedlichen Geweben (z.B. Haut und Schleimhäuten) von Bedeutung und unterstützt das Immunsystem. Die Vorstufe von Vitamin A ist das sogenannte Beta-Carotin, welches ebenfalls antioxidativ wirkt. Vor allem in tierischen Lebensmitteln, besonders in der Leber findet sich das Vitamin A wieder. Die Vorstufe, also Beta-Carotin kommt in farbigem Obst und Gemüse, wie Karotten, Tomaten, Marillen vor.

Wenn der Körper nicht ausreichend mit Eisen versorgt ist, kann das Immunsystem ebenfalls nicht optimal arbeiten, wodurch unsere Abwehrzellen weniger aktiv sind und damit einhergehend weniger Antikörper gebildet werden. Aus Fleisch und Fleischprodukten kann unser Körper Eisen besser aufnehmen. Mit Hilfe von Vitamin C, z.B. in Orangensaft oder Paprika kann die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln, wie Spinat oder Vollkornprodukten besser aufgenommen werden.

Omega-3-Fettsäuren zählen zu den essenziellen ungesättigten Fettsäuren, ohne die unser Körper nicht lebensfähig ist. Diese sind ebenfalls von Bedeutung für gut arbeitende Abwehrkräfte, da sie eine entzündungshemmende Wirkung haben. Zu finden sind Omega-3-Fettsäuren vor allem in fettreichen Meeresfischen wie Lachs, Makrele, Hering aber auch pflanzlichen Lebensmitteln wie z.B. Leinsamen, Walnüssen und daraus hergestelltem Öl.

Zink ist ein Bestandteil unseres antioxidativen Schutzsystems unseres Körpers. Das Spurenelement verbessert zudem die Reifung und die Anzahl bestimmter Immunabwehrzellen. Gute Lieferanten für Zink sind Fleisch, Milch, Käse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte.

Mit der ausreichenden Zufuhr der oben genannten Nährstoffe bzw. den Lebensmitteln kann das Immunsystem für die kalte Jahreszeit gestärkt werden. Neben der Nahrungsaufnahme fördern auch weitere Faktoren, wie ausreichend Bewegung, ausreichender Schlaf, Entspannungs- und Stressmanagement unser Immunsystem. Im Rahmen einer Erkrankung des Stoffwechsels können im Zuge der ambulanten Rehabilitation im Lebens.Med Zentrum St. Pölten Lebens-, Bewegungs- und Essgewohnheiten analysiert und angepasst werden, um die Stoffwechsellage, den Gesundheitszustand und die Lebensqualität zu verbessern. Mehr Informationen finden Sie hier.

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