Stefanie Schügerl, MA Kardiologische Rehabilitation, Pulmologische Rehabilitation, Stoffwechsel Rehabilitation

Wieder durchatmen

Einatmen – ausatmen – einatmen … klingt ganz einfach und normalerweise macht unser Körper das automatisch bis zu 15 Mal pro Minute. Manchmal geht uns aber wortwörtlich die Luft aus. Stress, Nervosität oder auch langes Sitzen machen der Lunge zu schaffen. Man fühlt sich atemlos, abgeschlagen und müde. Gezielte Atemgymnastik-Übungen können die Lungenfunktion verbessern und die Leistungsfähigkeit und Koordination steigern.

Atmung und Bewegung

Bei der Atemgymnastik, die auch im Rahmen einer pulmologischen Rehabilitation wichtiger Therapie-Bestandteil ist, erlernt man die Koordination von Atmung und Bewegung. Das Ziel ist Atemnot bzw. Kurzatmigkeit im Alltag zu reduzieren. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Wahrnehmung der richtigen Haltung in Kombination mit der Atmung gelegt. Darüber hinaus werden auch spezielle Atemtechniken erlernt, welche man bei Belastung anwenden kann, aber auch in Atemnotsituationen.

Atemgymnastik im Alltag

Hier noch ein zwei Tipps, die man im Alltag gut anwenden kann: Generell gilt der Grundsatz „bei Anstrengung, ausatmen!“ Bei körperlicher Betätigung kann man auch die sogenannte „Lippenbremse“ einsetzen, um die Atemwege zu stabilisieren. Dabei ruhen die Lippen locker aufeinander und man atmet so lange wie möglich aus. Die Luft wird – im Gegensatz zum Ausatmen mit geöffnetem Mund – abgebremst und die Einatemmuskulatur hat eine längere Pause. Sollte es zu einer Atemnotsituation im Alltag kommen, ist das Wichtigste, ruhig zu bleiben. Stützt man sich zusätzlich mit den Armen ab, wird dadurch die Atemhilfsmuskulatur aktiviert. Man kann sich z.B. auf den eigenen Oberschenkeln, den Knien oder auch auf einem Tisch abstützen. Unterstützend kann man bei der Ausatmung die Lippenbremse einbauen.

 Atemgymnastik in der Rehabilitation
Zu Beginn wird dem Patienten das Pulsoxymeter angesteckt, mit dem die Sauerstoffsättigung und der Puls während des Trainings überwacht werden. Das Training umfasst meist drei Teile: Aufwärmen, Hauptteil und Abwärmen. Die Inhalte können ganz unterschiedlich sein, z.B. Einheiten mit dem Theraband, Übungen mit MFT-Brettern zur Schulung der Koordination oder auch Übungen zur Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur.

Im Lebens.Med Zentrum St. Pölten kommt Atemgymnastik vor allem im Rahmen der pulmologischen Rehabilitation zum Einsatz. Mehr Informationen zum umfassenden Angebot in der ambulanten Rehabilitation finden Sie hier: http://bit.ly/lmzsp_programm

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