Onkologische Rehabilitation, Stoffwechsel Rehabilitation
Polyneuropathie - Tipps aus der Ergotherapie
Polyneuropathie ist eine Erkrankung der Nerven, die unterschiedliche Symptome aufweist: Kribbeln in den Füßen oder Händen, Brennen in den Beinen, usw. Wenn onkologische oder Stoffwechsel-Erkrankungen die Ursache für Polyneuropathie sind, dann kann eine ambulante Rehabilitation eine Linderung bzw. im besten Fall die Behebung der Symptome bewirken. Beispielsweise ist gezieltes Sensibilitätstraining in der Ergotherapie eine von mehreren gezielten Maßnahmen.
Die Ergotherapeutinnen des Lebens.Med Zentrum St. Pölten haben gezielte Übungen zur Verbesserung der Sensibilität zusammengestellt, die einfach mit Materialien aus dem Alltag umgesetzt werden können:
Vorbereitung:
Bevor Sie loslegen, sorgen Sie für eine ruhige Umgebung, damit Sie sich besser auf die Übungen konzentrieren können. Führen Sie die Übungen und Bewegungen bewusst und langsam durch. Jede Art von Berührung oder Reiz ist wichtig für das betroffene Gebiet. Streichen, kitzeln, klatschen, kneten, zwicken oder die Ausübung von Druck sind in unterschiedlichen Varianten und Intensitäten wirksam.
Die Hände:
- Streichen Sie mit unterschiedlich feinen oder groben Bürsten über Ihre Hände. Sie spüren selbst am besten, welche Art von Bürste, welche Druckintensität und welche Geschwindigkeit angenehm für Sie ist. Sie können beispielsweise Malerpinsel, Baby-Haarbürste, Schuhputz-Bürste, Kleiderbürste, etc. verwenden.
- Befüllen Sie Schüsseln mit unterschiedlichen Materialien (z.B.: Linsen, Reis, Kirschkerne, etc.) und "baden" Sie Ihre Hände darin. Wühlen Sie mit Ihren Händen im Material und spüren Sie bewusst das Material und die Unterschiede.
- Befühlen Sie bewusst unterschiedliche Strukturen, Oberflächen und Gegenstände: Wie fühlt sich z.B. eine Jeans im Gegensatz zu einem Strickpullover an? Welche Oberflächen sind rauer oder glatter? - Spüren Sie bewusst hin!
- Übungen mit dem Igelball: Rollen Sie ihn in den Händen und massieren Sie z.B.: Ihre Arme und Hände damit. Wichtig dabei ist, dass Sie mit wenig Druck massieren.
Die Füße:
- Ertasten Sie im Sitzen mit den Füßen unterschiedliche Gegenstände (z.B.: Handtuch, grobes Seil, Igelball, etc.) und spüren Sie bewusst die Unterschiede.
- Versuchen Sie im Sitzen mit den Zehen ein Taschentuch vom Boden aufzuheben und an einem anderen Platz wieder abzulegen. Versuchen Sie das Taschentuch mit den Zehen in kleine Stücke zu rupfen.
- Ergreifen Sie mit Ihren Zehen einzelne Murmeln und lassen Sie diese in ein Gefäß fallen.
- Massieren Sie sich den Fuß mit Ihren Händen oder auch mit dem Igelball.
- Rollen Sie Ihren Fuß auf mehreren Golfbällen, ohne die Bälle dabei zu verlieren.
- "Baden" Sie Ihre Füße in einem Linsen-, Reis oder Kirschkernbad.