Stefanie Schügerl, MA Pulmologische Rehabilitation

Lungen-Rehabilitation bei COPD

Der ärztliche Leiter der Abteilung Ambulante Pulmologische Rehabilitation, Prim. Assoc.-Prof. Dr. Peter Errhalt, gibt in einem Interview über die Lungen-Rehabilitation bei COPD Einblick in das hochwirksame Verfahren und berichtet über die neuen Chancen, die die Rehabilitation bringt:

Warum ist die Lungen-Rehabilitation bei Patienten mit COPD so wichtig?
Errhalt: "Wir wissen aus vielen wissenschaftlichen Untersuchungen, dass sich unsere Patienten mit zunehmendem Schweregrad der COPD zunehmend weniger belasten und bewegen. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit buchstäblich mit jedem zusätzlichen Schritt ansteigt, den unsere Patienten machen!"

Wie kann hier eine Lungenrehabilitation helfen?
Errhalt: "Das Problem der meisten Patienten ist nicht, dass sie nicht wollen, sondern dass sie nicht können. Etliche Begleiterscheinungen der Erkrankung hindern die Patienten daran, dauerhaft körperlich aktiv zu sein. Ganz besonders, wenn es um die sogenannte 'Überblähung' geht. Dabei können die Patienten wegen der Engstellung in den Bronchien nicht die gesamte verbrauchte Luft ausatmen. Wenn sie sich belasten und die Atemfrequenz steigt, bleibt immer weniger Zeit für die Ausatmung und die Patienten fühlen sich mit zunehmender Anstrengung immer 'aufgeblasener'."

Kann das durch die Lungen-Rehabilitation verhindert werden?
Errhalt: "Bei der Lungen-Rehabilitation lernen die Patienten erstmals, wie die inhalativen Medikamente - die sogenannten 'Sprays' -  richtig und tief inhaliert werden. Danach lernen sie Methoden, wie diese 'Überblähung' in Ruhe und bei Belastung verhindert bzw. vermindert werden kann."

Was wird bei der Reha sonst noch gemacht?
Errhalt: "Erst durch die Entblähung können unsere Patienten dann das eigentliche Training beginnen. Es wird ein Kraft- und Ausdauertraining gemacht. Zusätzlich wird die Atemmuskelkraft und die Koordination gestärkt. Bei Bedarf können die Patienten an einem Raucher-Entwöhnungsprogramm teilnehmen. Sie bekommen eine Ernährungsberatung und lernen in Notfall-Situationen mit Luftnot richtig zu handeln."

Das klingt nach einem umfangreichen Programm?
Errhalt: "Ja das stimmt! Allerdings können sogar Patienten, die Sauerstoff-Therapie benötigen, an der Rehabilitation teilnehmen. Die Belastungen werden auf jeden Patienten - mit Berücksichtigung der persönlichen Grenzen - individuell maßgeschneidert. Die medikamentöse Therapie der COPD ist nur ein Baustein in der umfassenden Behandlung! Die pulmonale Rehabilitation bietet darüberhinaus jedem Patienten neue Chancen!"

Erfahren Sie hier mehr über die ambulante pulmologische Rehabilitation.

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