Stefanie Schügerl, MA Kardiologische Rehabilitation

Herzschwäche - Formen, Symptome & mehr

Von Herzschwäche bzw. Herzinsuffizienz ist die Rede, wenn das Herz nicht in der Lage ist, den Körper in jeder Situation ausreichend mit Blut und damit auch alle Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Ein "normales" Herz pumpt pro Minute etwa fünf Liter Blut durch den Kreislauf, bei maximaler körperlicher Belastung wird dies auf das Vier- bis Fünffache gesteigert. Bei eingeschränkter Pumpleistung nimmt zunächst die körperliche Belastbarkeit ab, in späterer Folge können auch die Organfunktionen beeinträchtigt werden. In den meisten Fällen entsteht eine Herzinsuffizienz als Folge einer anderen Erkrankung, vorwiegend nach Herzinfarkt, Herzmuskelentzündung, bei bestimmten Herzklappenerkrankungen und Bluthochdruck.

Formen der Herzinsuffizienz:

  • Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion (systolische Herzinsuffizienz)
  • Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion (diastolische Herzinsuffizienz)
  • Rechts- oder Linksherzinsuffizienz
  • Akute oder chronische Herzinsuffizienz

Symptome der Herzschwäche:

Der klinische Schweregrad der Herzinsuffizienz wird in vier Stadien eingeteilt:
Stadium 1: noch normale Belastbarkeit
Stadium 2: Symptome bei starker Anstrengung
Stadium 3: Symptome bei geringer Anstrengung
Stadium 4: Symptome bereits in Ruhe

Symptome der Herzmuskelschwäche:

  • Atemnot (Leitsymptom)
  • allgemeine Schwäche und Müdigkeit
  • Herzstolpern
  • nächtlicher Harndrang
  • Schwellung der Beine
  • Schwindel und Benommenheit

Um die Herzmuskelschwäche wirksam zu behandeln, wobei manchmal eine genaue Abklärung erfolgen muss, wobei möglicherweise eine ursächliche Therapie möglich ist (Beseitigung Durchblutungsstörung, Reparatur der Herzklappen). Eine weitere Säule der Therapie sind die entsprechenden Medikamente, die in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt regelmäßig und in ausreichender Dosierung eingenommen werden müssen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine gesunde Lebensführung mit gezielten Maßnahmen wie Änderung des Lebensstils, Minimierung der Risikofaktoren für Herzerkrankungen sowie regelmäßige körperliche Aktivität. Die ambulante kardiologische Rehabilitation kann mit ihren gezielten Maßnahmen die Linderung der Symptome der Herzinsuffizienz unterstützen, die Lebensqualität verbessern und verlängernd auf die Lebensdauer wirken.

Von Prim. Assoc. Prof. Dr. Harald Mayr (Ärztlicher Leiter der Abteilung Kardiologische Rehabilitation im Lebens.Med Zentrum St. Pölten und ärztlicher Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 3 im Universitätsklinikum St. Pölten)

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