Stefanie Schügerl, MA Onkologische Rehabilitation, Orthopädische Rehabilitation

Das Gehirn - Training und Funktionserhalt

Prim. Assoc. Prof. PD Dr. Stefan Oberndorfer, FEAN (Ärztlicher Leiter Neurologische Rehabilitation,  Lebens.Med Zentrum St. Pölten & Klinische Abteilung für Neurologie, Universitätsklinikum St. Pölten)  im Interview zum Thema "Das Gehirn - Training und Funktionserhalt":

Welche wesentlichen Aufgaben hat das menschliche Gehirn?
Oberndorfer: "Das Gehirn steuert und moduliert größtenteils unbewusst viele lebenswichtige Funktionen des Körpers, wie Kreislauf, Verdauung, Temperatur, Atmung, Schlaf und vieles mehr. Darüberhinaus ist es der Sitz unseres Bewusstseins, unserer Persönlichkeit, hält Kontakt zur Außenwelt mittels unserer Sinnesorgane und stattet uns mit kognitiven Funktionen wie Intelligenz, Gedächtnis, Sprache, Abstraktionsvermögen, Empathie, Kombinationsgabe und vielen anderen Leistungen aus."

Durch welche Erkrankungen kann die Funktionalität beeinträchtigt werden?
Oberndorfer: "Das Gehirn ist ein äußerst sensibles Organ und kann bei verschiedensten Erkrankungen, wie etwa Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker, Herz – und Kreislauferkrankungen, oder auch Krebserkrankungen Schaden erleiden.  Die Leistungsfähigkeit kann aber auch durch direkte  Erkrankungen des Gehirns beeinträchtigt werden. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen dabei, Schlaganfälle, sogenannte neurodegenerative Erkrankungen wie Demenzen und die Parkinson Erkrankung, sowie Entzündungen und Verletzungen des Gehirns. Auch bei Kopfschmerzerkrankungen und Epilepsie kann es zu vorübergehenden Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit kommen."

Wie kann diesen Erkrankungen vorgebeugt werden?
Oberndorfer: "Viele Erkrankungen des Gehirns können durch gesunde Lebensweise, geistige Fitness und ein stabiles soziales Umfeld, sowie durch adäquate ärztliche Betreuung bestehender Risikoerkrankungen vorgebeugt werden."

Wie kann das Gehirn – mit und ohne Beeinträchtigungen – trainiert werden?
Oberndorfer: "Das Gehirn ist ein ausgesprochen lernfähiges Organ. Diese Lernfähigkeit bleit bis zu einem gewissen Ausmaß auch bis ins hohe Lebensalter erhalten. Das bedeutet das Interesse an Neuem, das Pflegen von sozialen Kontakten und das Trainieren von für die Person wichtigen Gehirnfunktionen sollten im Auge behalten werden."  

Welchen Beitrag kann hier die ambulante neurologische Rehabilitation leisten?
Oberndorfer: "Die ambulante neurologische Rehabilitation bietet die Möglichkeit neben der stationären neurologischen Rehabilitation alltagsrelevante neurologische Funktionen zur erhalten bzw. zu verbessern. Das Ziel ist individuell für jeden Patienten bestmöglichen Funktionserhalt bzw. Funktionsverbesserung zu erreichen!"

Mehr Informationen zur ambulanten neurologischen Rehabilitation  im Lebens.Med Zentrum St. Pölten.

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