Verena Veider, BSc Stoffwechsel Rehabilitation

Bitter? Ja, bitte!

„Bitter“ ist eine der fünf Geschmacksrichtungen, neben süß, salzig, sauer und umami. Meist sind Bitterstoffe wenig beliebt, vor allem bei Kindern. Das hat allerdings einen - evolutionär bedingten – Grund, denn auch giftige Pflanzen schmecken z. B. bitter. Die Bitterstoffe zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und werden von der Pflanze gebildet, um sie vor Fraßfeinden zu schützen.

Warum sollte man sich mit bitteren Geschmäckern anfreunden?
Da Bitterstoffe zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen, gehen von ihnen vielfältige positive Wirkungen auf unsere Gesundheit aus: Zum einen können Bitterstoffe eine antioxidative Wirkung entfalten, zum anderen ist auch ein positiver Effekt auf die Verdauung möglich, da Bitterstoffe die Produktion von Gallen- und Magensaft anregen. Weiters können Bitterstoffe gezielt zur Reduktion von Heiß- und Süßhunger eingesetzt werden.

Gut zu wissen
Die Toleranz für Bitteres kann man sich angewöhnen. Indem man bewusst häufiger auf bittere Gemüse- oder Salatsorten zurückgreift, erhöht sich die individuelle Toleranzgrenze. Ein anschauliches Beispiel für die Toleranzentstehung gegenüber Bitterstoffen ist Kaffee, denn obwohl auch dieser viele Bitterstoffe enthält, wird er von den meisten erwachsenen Personen gerne getrunken. Eine bewusste Auswahl von bitteren Gemüse- und Salatsorten verbessert gleichzeitig auch die Lebensmittelvielfalt am Teller. Es zahlt sich also aus, häufiger auch auf bittere Lebensmittel zurückzugreifen!

Besonders viele Bitterstoffe sind in den folgenden Lebensmitteln enthalten

  • Kohlsprossen
  • Salate wie Endivie, Radicchio, Rucola, Chicorée
  • Mangold, Melanzani
  • Artischocke, Ingwer, Oliven, Kapern
  • Grapefruit
  • Wildkräuter wie Löwenzahn, Giersch, Wermut, Brennnessel
  • Gewürze wie Kardamom, Anis, Thymian, Kurkuma, Zimt

Sie haben Lust bekommen, etwas Bitteres auszuprobieren? Hier unser Rezepttipp:

Spargelsalat mit Rucola und Frischkäse

Zutaten (für 4 Portionen):

  • 500 g weißer Spargel
  • 500 g grüner Spargel
  • 1 l klare Gemüsesuppe
  • 120 g Rucola
  • 100 g Frischkäse (Halbfettstufe)
  • Pfeffer

Für die Marinade:

  • 30 g getrocknete Tomaten
  • 2 EL Balsamicoessig
  • Salz, Pfeffer
  • 2 EL Raps- oder Olivenöl
  • je 2 EL gehackte frische Minze- und Basilikumblätter

Zubereitung:
Den Spargel schälen (den grünen Spargel nur im unteren Drittel), die holzigen Enden abschneiden und die Stangen in 3 cm große Stücke schneiden. Die Gemüsesuppe in einem Topf aufkochen, Spargelstücke hinzugeben und 3-4 Minuten bissfest kochen. Den Topf vom Herd nehmen und den Spargel im Fond auskühlen lassen. Die getrockneten Tomaten klein würfelig schneiden, mit 60 ml Spargelfond und Essig in einen Topf geben und 1-2 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen. Dann vom Herd nehmen, die Marinade mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Öl vermengen. Den Spargel abseihen, gut abtropfen lassen und in eine Schüssel geben. Mit Marinade und Kräutern vermengen. Rucola entstielen und in tiefen Tellern verteilen. Den marinierten Spargel darüber geben und jeweils 1-2 EL Frischkäse daraufsetzen. Mit etwas Minze- und Basilikumblättern bestreut servieren. Als Ergänzung zum Rucola bieten sich Wildkräuter wie Löwenzahn oder Brennnessel an.

Quellen:

Das Rezept stammt aus dem aktuellen Kochbuch der Beste Gesundheit-Partnerschaft " Ein Kochtopf voll Genuss & Wohlbefinden", Kneipp Verlag Wien, 2023.
Foto: (c) freepik.com

https://www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/sekundaere-pflanzenstoffe-und-die-gesundheit/
https://www.bzfe.de/presse/pressemeldungen-archiv/mehr-bittere-lebensmittel-auf-den-teller
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Bitterstoffe-So-gesund-sind-Mangold-Chicoree-und-Co,bitterstoffe100.html

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