Stefanie Schügerl, MA Stoffwechsel Rehabilitation

Bei Stoffwechsel-Erkrankungen zur Rehabilitation

Die ärztliche Leiterin der Abteilung Ambulante Stoffwechsel-Rehabilitation und stv. ärztliche Direktorin des Lebens.Med Zentrums St. Pölten, Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl, gibt in einem Interview über die Stoffwechsel-Rehabilitation Einblick in das hochwirksame Verfahren und berichtet über die Chancen, die die Rehabilitation bringt.

Für welche Patienten ist die ambulante Stoffwechsel-Rehabilitation geeignet?
Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl: „Wir behandeln Patienten mit Stoffwechsel-Erkrankungen sowie mit Erkrankungen der Verdauungsorgane. Die Rede ist dabei von Diabetes mellitus, krankhaftem Übergewicht, Mangelernährungszuständen, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Reizdarmsyndrom.“

Aus welchen Schwerpunkten setzt sich das Therapieprogramm zusammen?
Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl: „Im Rahmen des medizinischen Aufnahmegesprächs wird ein individueller Therapieplan zusammengestellt. Dieser beinhaltet umfassende Ernährungsberatung, psychologische Gespräche, Bewegungstherapie und Schulungen zu diversen Schwerpunkten.“

Können Sie uns nähere Einblicke in die einzelnen Therapieprogramme und ein paar Beispiele dazu geben?
Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl: „Neben der Therapieplanerstellung wird beim medizinischen Aufnahmegespräch die Funktionsdiagnostik zur Feststellung der körperlichen Leistungsfähigkeit durchgeführt und die Rehafähigkeit festgestellt. Da sich die meisten Patienten in einer wichtigen Phase ihrer persönlichen, familiären und beruflichen Entwicklung befinden, soll die Psychotherapie bzw. Klinische- und Gesundheitspsychologie eine Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung sein, sowie Beratung zur Förderung der Teilnahme am sozialen und beruflichen Leben geben.
Die Ernährung ist ein essentielles Thema im Bereich der Stoffwechsel-Rehabilitation. Im Rahmen von Einzel- und Gruppenschulungen werden Beratungen durchgeführt, die die besonderen Bedürfnisse und Beschwerden im Fokus haben. Mit einer BIA-Messung kann gegebenenfalls eine Abweichung zur normalen Körperzusammensetzung erhoben und dargestellt werden. Für praktische Übungen steht auch eine Schauküche zur Verfügung.
Mit Bewegungstherapie wird das Therapieprogramm abgerundet. Durch ein strukturiertes Programm werden die körperliche Leistungsfähigkeit, das Selbstwertgefühl und die Stressresistenz verbessert und damit zu einer nachhaltigen Steigerung der Lebensqualität beigetragen. Die Bewegungstherapie im Rahmen der ambulanten Rehabilitation im Lebens.Med Zentrum St. Pölten setzt sich aus Kraft- und Ausdauertraining, Gymnastik, Beckenbodentraining sowie Gefäßtraining zusammen.“

Gibt es für einzelne Erkrankungen noch spezielle Therapien oder Beratungen?
Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl: „Ja, beispielsweise gibt es bei Patienten mit Diabetes eine gezielte Diabetes-Beratung und Schulungen. Dabei werden unter anderem die verwendeten Geräte, wie Blutzuckermessgerät, Insulin Pen oder Insulinpumpe überprüft und in Einzelgesprächen Fragen zu alltagsrelevanten Themen beantwortet, um so Sicherheit und einen selbstständigen Umgang mit der Erkrankung und den diversen Behelfen zu erlangen.“

Wie profitieren die Patienten davon?
Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl: „Unser Ziel ist es, die Teilhabe der Patienten am beruflichen und sozialen Leben je nach Bedarf zu erhalten, zu verbessern oder gegebenenfalls wiederherzustellen.“

Wie kann ein Antrag gestellt werden?
Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl: „Eine Antragstellung ist gemeinsam mit dem behandelnden Haus- oder Facharzt möglich. Das Lebens.Med Zentrum St. Pölten ist Partner der Sozialversicherungen.“

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