Stefanie Schügerl, MA

Pulmologische Reha nach einer Covid-19-Erkrankung

Obwohl Covid-19-Patienten nach der Erkrankung als genesen gelten, besteht oftmals der Bedarf zur nachhaltigen Verbesserung der Gesundheit – insbesondere, wenn es um den Aufbau des Lungenvolumens und die Verbesserung der Atemfunktion geht. Dabei kann eine ambulante pulmologische Rehabilitation unterstützen. Wie? Das verraten Prim. Assoc. Prof. Dr. Peter Errhalt (Ärztlicher Leiter der Abteilung Ambulante Pulmologische Rehabilitation, Lebens.Med Zentrum St. Pölten) und Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl (Stv. ärztliche Direktorin, Lebens.Med Zentrum St. Pölten) im Interview:

Wie wirkt sich eine Infektion mit Covid-19 auf die Betroffenen aus?
Errhalt: „Die Auswirkungen einer Infektion mit Covid-19 können sehr unterschiedlich sein. Es gibt Patienten, die völlig symptomfrei sind, andere erleben gravierende Verläufe mit ausgeprägten Entzündungsreaktionen, die oftmals zu erheblichen Veränderungen des Lungengewebes führen. Aber auch das Herzkreislaufsystem, das Nervensystem, Leber, Niere und die Skelettmuskulatur können betroffen sein. So können nach einer überstandenen Erkrankung in all diesen Bereichen Funktionsstörungen bestehen bleiben.“

Wie kann eine ambulante Rehabilitation hierbei unterstützen?
Errhalt: „Je nachdem, welche Spuren das Virus hinterlassen hat, werden hier gezielte Maßnahmen aus den unterschiedlichen Rehabilitations-Kompetenz-Bereichen herangezogen. Zumeist muss die - nach einer lange andauernden Krankheitsphase - geschwächte Muskulatur, insbesondere die Atemmuskulatur, wieder gezielt aufgebaut werden. Bei vielen Betroffenen kommt es zudem zu einer „steifen Lunge“. In diesem Fall haben die Reduktion von Symptomen, wie Atemnot und Husten, oberste Priorität. Aber auch die körperliche Aktivität muss gezielt gesteigert werden, um die Erfordernisse des Alltags wieder beherrschen zu können. Damit einhergehend sollen die Hilfs- und Pflegebedürftigkeit verringert und die Arbeitsfähigkeit bestmöglich wiedererlangt werden.

In welchen weiteren Bereichen kann die Genesung unterstützt werden?

Ehrenhofer-Krickl: „Nach einer Covid-19-Erkrankung entstandene Funktionsstörungen können durch die Neurorehabilitation, bei welcher die Wiederherstellung bzw. Verbesserung der Koordination, der Motorik, der Kognition, der bestmöglichen Selbstständigkeit und der Mobilität im Vordergrund stehen, deutlich verbessert werden. Aber auch mit Elementen aus anderen Fachbereichen können etwa die Herz- und Kreislauf-Funktion, aber auch die Bewegungsfähigkeit und Ausdauer nachhaltig unterstützt werden.

Welche Vorteile bringt die ambulante Rehabilitation für die Patientinnen und Patienten?
Ehrenhofer-Krickl: „Da die Covid-19-Erkrankung zumeist mit langen Krankenhausaufenthalten einhergeht, kann im Lebens.Med Zentrum St. Pölten das Therapieprogramm ambulant – das heißt ‚von zu Hause aus‘ - absolviert werden.  So kann trotz des Verbleibs im gewohnten Umfeld gezielt an der Verbesserung der Gesundheit gearbeitet werden.

Erfahren Sie hier mehr über die ambulante pulmologische Rehabilitation.

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