Stefanie Schügerl, MA Onkologische Rehabilitation

Was ist Krebs?

Rund 39.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Österreich neu an Krebs, über 300.000 Menschen sind gegenwärtig in Österreich von Krebs betroffen. Mit Krebs ist eine Erkrankung  gemeint, die durch ungebremste Zellvermehrung, bösartige Gewebsneubildung (maligne Tumore) und Ausbreitung im Organismus gekennzeichnet ist.

Grundsätzlich kann jedes Organ des menschlichen Körpers von Krebs befallen werden und jede Kerbserkrankung äußert sich in verschiedenen Ausprägungen und Krankheitsbildern. Es können aus diesem Grund keine allgemeinen Aussagen zu Lebenserwartung und Heilungschancen getroffen werden.

Das Hauptziel jeder Therapie ist es, den Tumor vollständig zu entfernen. Im Sinne einer personalisierten Krebstherapie wird deshalb für jeden Betroffenen ein individuelles Therapieprogramm zusammengestellt. Die häufigsten Therapiemethoden:

  • Operation: Einige Krebserkrankungen können mit einem minimal-invasiven chirurgischen Eingriff durchgeführt werden. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann es nötig sein, die befallenen Lymphknoten oder einzelnen Metastasen operativ zu entfernen.
  • Strahlentherapie: Um die Zellteilung zu hemmen oder komplett zu unterbinden, werden im Zuge der Strahlentherapie hochenergetische Strahlen eingesetzt. Dabei kann auch gesundes Gewebe geschädigt werden.
  • Chemotherapie: Wenn eine komplette Entfernung des Tumors nicht mehr möglich ist oder wenn es sich um eine Erkrankung wie Blutkrebs handelt, die nicht lokalisierbar ist, dann wird eine Chemotherapie eingesetzt. Zytostatika greifen in den zentralen Stoffwechsel- und Zellteilungsvorgang ein. Angriffsziel sind vor allem jene Zellen, die sich gerade teilen. Damit kann rasch wachsendes Tumorgewebe geschädigt werden, aber auch gesunde Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden.
  • Zielgerichtete Therapie
  • Immuntherapie
  • Hormontherapie
  • Stammzellentransplantation

Eine onkologische Nachsorge ist für Patienten nach einer Krebs-Erstbehandlung unbedingt notwendig, da damit die Beschwerden, die beim Patienten aufgetreten sind, behandelt werden können und Zweitkarzinome oder ein Wiederauftreten der Erkrankung möglichst früh erkennt werden kann.

Eine ambulante onkologische Rehabilitation bietet nach der primären Krebstherapie die Möglichkeit die psychischen, körperlichen und sozialen Beeinträchtigungen, die Krebserkrankung und ihre Therapie mit sich gebracht hat, zu reduzieren bzw. zu verbessern. Auch wenn die Krankheit schon länger zurückliegt, kann die Rehabilitation die Lebensqualität verbessern. Mit der onkologischen Rehabilitation können auch die Nachwirkungen und Folgen der Diagnose Krebs und deren Behandlung vermindert und der Einstieg in den privaten oder beruflichen Alltag erleichtert werden.

Von Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Pecherstorfer (Ärztlicher Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 2 im Universitätsklinikum Krems)

zurück zur Übersicht