Dr. Birgit Ehrenhofer-Krickl Orthopädische Rehabilitation

Rheuma und ambulante Rehabilitation

Rheuma: Ein Name – viele Krankheitsbilder
Der Begriff „Rheuma“ leitet sich vom griechischen Wort für „fließen“ ab. Es beschreibt die fließenden, ziehenden Schmerzen in Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bändern, unter denen Betroffene häufig leiden. Es gibt viele verschiedene Formen wie z.B. das entzündliche Rheuma (Arthritis). Dieses wird häufig verwechselt mit einer Form des degenerativen (=abbauenden/rückbildenden) Rheumas, der Arthrose. Darüber hinaus gibt es Weichteilrheuma oder auch rheumatische Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Gicht und viele mehr.

Wie kann eine ambulante orthopädische Reha helfen?
Wichtigste Ziele der Rehabilitation sind die Linderung der Schmerzen, die Verbesserung der Beweglichkeit sowie die allgemeine Verbesserung der Lebensqualität und im Idealfall auch die Reduktion von Medikamenten. Darüber hinaus können Betroffene mehr über ihre Erkrankung erfahren und Strategien für den Umgang mit Beschwerden im Alltag kennenlernen. Im Lebens.Med Zentrum St. Pölten wird das Reha-Programm individuell für die Patient:innen zusammengestellt und enthält Einheiten aus den Bereichen medizinische Trainingstherapie, physikalische Therapien, Physiotherapie, Ergotherapie, Diätologie und Psychologie. Das Angebot der ambulanten orthopädischen Rehabilitation richtet sich vor allem an jene Patient:innen, für die es nicht oder nur schwer möglich ist, einen stationären Aufenthalt in Anspruch zu nehmen. Sie können damit im gewohnten Umfeld verbleiben und absolvieren das mehrwöchige Programm unter ärztlicher Betreuung.

Immer in Bewegung bleiben
Auch wenn Schmerzen bestehen, ist es für Menschen, die an Rheuma leiden wichtig, in Bewegung zu bleiben. Denn aktivierte Muskelzellen produzieren entzündungshemmende und schmerzlindernde Botenstoffe. So wird nicht nur wichtige Muskelmasse aufgebaut (stützt und entlastet betroffene Gelenke), sondern es werden gleichzeitig auch Entzündungen und Schmerzen gelindert. Bei einem akuten Schub sollten sich Betroffene allerdings schonen. Im Rahmen der ambulanten Reha werden Betroffene von Physio- oder Trainingstherapeut:innen individuell angeleitet (Auswahl der Übungen bzw. Trainingsutensilien, Intensität, Pausen, …) und erhalten wichtige Tipps für die weiterführende Umsetzung zu Hause im Alltag. Bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen steht dabei die Erhaltung der Beweglichkeit der Gelenke im Vordergrund. Bei degenerativen Krankheitsbildern wie der Arthrose liegt der Fokus auf der Stabilisierung der Muskulatur rund um das abgenützte Gelenk.

Die Ergotherapie unterstützt dabei, Aufgaben im Alltag besser zu bewältigen und informiert z.B. über gelenksschonendes Verhalten bzw. berät in Bezug auf praktische Hilfsmittel (z.B. Messer mit ergonomischem Griff, Griffverstärker, Schlüsselstäbchen). Die diätologische Beratung spielt z.B. bei Gicht oder auch Osteoporose eine wichtige Rolle, da über die Ernährung der Verlauf dieser Krankheitsformen positiv beeinflusst werden kann. Die psychologische Betreuung unterstützt u.a. im Umgang mit Schmerzen und bietet das Erlernen von Entspannungstechniken an.

Ein Antrag auf ambulante orthopädische Rehabilitation kann gemeinsam mit dem:der Hausarzt:Hausärztin oder einem:einer betreuenden Facharzt:Fachärztin gestellt werden. Weitere Informationen zur Antragstellung finden Sie hier

Verwendete Quellen: https://rheumatologie.at, https://rheumaliga.at
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