Birgit Bäuchler, Bsc Stoffwechsel Rehabilitation

Gesund abnehmen - Zahlen, Daten und Fakten

Übergewicht belastet Gesundheit und Wohlbefinden. Eine Zunahme des Körpergewichts kann unterschiedliche Ursachen haben. Einige Menschen, die nie Probleme mit ihrem Körpergewicht hatten, bemerken erst im mittleren Alter, dass der Bedarf an Nährstoffen mit der Zeit abnimmt und der Körper mit einer geringeren Nahrungszufuhr auskommt. Bei gleichbleibender Nahrungsaufnahme resultiert daraus eine Gewichtszunahme. Eine weitere Ursache kann auch eine Krankheit des Stoffwechsels, wie z.B. eine Fettstoffwechselstörung oder Diabetes sein. Nachfolgend geben unsere Therapeut:innen einen allgemeinen Einblick mit spannenden Zahlen, Daten und Fakten rund um das Thema Abnehmen. Im Lebens.Med Zentrum St. Pölten können im Rahmen der ambulanten Stoffwechsel Rehabilitation gemeinsam mit dem Patient:innen die Bewegungs- und Essangewohnheiten analysiert und angepasst werden, damit der Gesundheitszustand und die Lebensqualität verbessert wird.

Ab wann spricht wann von Übergewicht?

Hier gibt es unterschiedliche Ansätze und Berechnungsmethoden. Eine gängige Methode, um das Körpergewicht einzuschätzen ist der Body Mass Index (BMI). Dieser setzt Körpergewicht und Körpergröße in Relation. Es können jedoch keine Rückschlüsse auf die Körperzusammensetzung gezogen werden.

Body-Mass-Index (BMI)

BMI = Körpergewicht (kg) / Körperlänge (m)²
Beispiel: BMI = 70kg/1,7 m² = 24

Woher kommen die überschüssigen Kilos?

Grundsätzlich hat das Übergewicht einen klaren Ursprung. Wer mehr isst, als er verbraucht, nimmt zu. Oftmals sind es nur „ein paar Kleinigkeiten“, die langfristig zu Übergewicht führen.

Beispiel: Der Kalorienbedarf ist äußerst individuell und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Wenn man jedoch täglich 100 kcal mehr aufnimmt, als man verbrennt, entspräche das einer Gewichtssteigerung von 5kg innerhalb eines Jahres. 100 kcal stecken zum Beispiel in einer Mozartkugel, 1/8 Wein, drei Blatt Tiroler Wurst (40g) und 1EL Öl.

Wichtig zu wissen: Eine erfolgreiche, dauerhafte Gewichtreduktion gelingt nicht durch Verzicht, sondern mit einer bewussten Auswahl der Speisen. Daher sind grundsätzlich alle Lebensmittel erlaubt. Es besteht keine Notwendigkeit auf Naschereien gänzlich zu verzichten. Vielmehr kommt es auf einen bewussten Umgang mit Süßigkeiten und fettreichen Speisen an. Der wesentliche Unterschied beim Vergleichen der Speisen liegt im Fettgehalt. Fett besitzt von allen Nährstoffen die höchste Energiedichte. 1g Fett hat ca. doppelt so viel Energie wie 1g Eiweiß und 1g Kohlenhydrate. Untenstehend eine kleine Tabelle, die helfen soll Alternativen zu finden.

Satt werden und trotzdem abnehmen – ein Widerspruch?

Der größte Feind beim Abnehmen ist der Hunger. Das Auslassen von einzelnen Mahlzeiten bringt keine Kalorienersparnis, sondern kann sogar zu Leistungsabfall und Heißhungerattacken führen. Mit bewusstem Essen können Sie Ihren natürlichen Hunger-Sättigungsmechanismus wieder entdecken und trainieren.

Wichtig zu wissen:

  • Essen Sie nur, wenn Sie Hunger haben.
  • Essen Sie nicht, wenn Sie nicht wollen.
  • Hören Sie auf zu essen, wenn Sie satt sind.

Trinken Sie täglich mindestens 1,5 – 2 Liter Flüssigkeit

Der menschliche Körper besteht zu ca. 70% aus Wasser. Diese Tatsache unterstreicht die Bedeutung des Wassers für den Stoffwechsel. Besonders beim Abnehmen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr für die Ausscheidung der Abbauprodukte notwendig. Achten Sie jedoch darauf genug kalorienfreie Getränke zu konsumieren (z.B. Wasser, Mineralwasser und Tee ungesüßt).

Überdenken Sie ihr derzeitiges Essverhalten kritisch, um sich Ihre Schwächen bewusst zu machen. Dabei kann ein über mehrere Tage geführtes Ernährungsprotokoll helfen. Erfassen Sie alle Speisen und Getränke, die Sie konsumieren. Interessant sind natürlich die Mengen, aber auch „Wann und Warum“ Sie die Mahlzeiten eingenommen haben.

Nicht schnell, sondern dauerhaft abnehmen

Je hochtrabender die Versprechungen, desto mehr Skepsis und Vorsicht ist gegenüber „Wunder- und Schlankheitsmitteln“ angebracht. Blitzdiäten bringen außer einen knurrenden Magen nichts und können auf langfristige Sicht Übergewicht durch den Jo-Jo-Effekt sogar fördern. Das Grundproblem, und zwar ein lebenslang falsches Esseverhalten, wird dadurch nicht beseitigt. Übergewicht entsteht nicht von heute auf morgen und sollte deshalb ebenso langsam wieder abgebaut werden. Eine Gewichtsabnahme von 2 – 4 kg monatlich ist völlig ausreichend. Bevorzugen Sie bei Kohlenhydraten die Vollkornvariante und achten Sie auf die Portionsmenge, die bei einer Mahlzeit in etwa einer Handvoll (gekocht) entspricht. Wenn Sie Kalorien sparen wollen, so reduzieren Sie dort, wo am meisten enthalten sind, nämlich in Fett und Alkohol. Dauerhaft abnehmen erfordert Geduld.

Schlank werden beginnt im Kopf. Mit einer positiven Einstellung gelingt Ihre Gewichtsreduktion.

zurück zur Übersicht